Heimatgeschichtliche             AG e. V. Döllnitz
Hochwasser
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Der Kulturgarten in Döllnitz steht komplett unter Wasser.  
(BILD: PETER WÖLK)
Die Weiße Elster hat in Döllnitz am Sonntag 30 bis 40 Häuser überflutet. Es ist das schlimmste Hochwasser, an das sich die Bewohner erinnern können. Somit traf es auch unseren Kulturgarten. Land unter in Döllnitz - Juni 2013
Artikelbericht aus der MZ vom 02.06.2013 VON ULJANA WUTTIG-VOGLER
Döllnitz : Land unter, wohin man schaut. Nach der anfänglichen Hoffnung am Sonnabend, von den Fluten der Weißen Elster verschont zu bleiben, spitzte sich die Hochwassersituation am Sonntag in Döllnitz zu. Der Ernst-Thälmann-Platz, der Kulturgarten, wo der Heimatverein seinen Sitz hat, die Elstergasse, der Vogelsang und der Gutshof sind überflutet, das Wasser steht mindestens 50 Zentimeter hoch. 30 bis 40 Häuser stehen im Wasser, der „Vogelsang“ ist komplett abgeschnitten. Vorsorglich hatte ein Teil der Einwohner bereits am Samstag die Autos weggefahren. Wer nicht daran gedacht oder es nicht geschafft hatte, hatte gestern keine Chance mehr dazu. Und ein Ende des Regens war nicht in Sicht.
So etwas habe ich noch nicht gesehen. Und ich lebe schon 50 Jahre hier im Ort“, sagte eine Anwohnerin, die ihren Namen nicht nennen wollte. „Das letzte Hochwasser hatten wir hier im Jahr 1954, aber da soll es nicht so schlimm wie dieses Mal gewesen sein“, konkretisierte Ortsbürgermeister Günter Sachse (SPD). Zeitweise musste sogar die Kanalisation abgestellt werden, weil sie vollzulaufen drohte. Das Problem konnte dann allerdings beseitigt werden, indem die Kanalisation angehoben wurde.
Sachse zeigte sich sehr stolz auf seine Feuerwehrleute und die Einwohner. „Alle waren sehr flexibel und haben mit angepackt“, um die schwierige Situation in den Griff zu bekommen. Rund 100 Einwohner hatten allein am Morgen innerhalb von nur einer Stunde 25 Tonnen Sand in kleine Säcke gefüllt und abtransportiert. Rund 60 Feuerwehrleute von den Wehren Döllnitz, Lochau und Burgliebenau waren im Einsatz. „Die Gemeinde Schkopau hat alles aufgeboten“, um uns zu helfen“, unterstrich der Ortsbürgermeister.
Günter Sachse zeigt, wie hoch das Wasser im Heimatstübchen stand.  
(BILD: PETER WÖLK)
Der Ort Döllnitz in der Aue wurde als  einer der ersten von den Fluten getroffen.  Jetzt will man einen gut 80 Zentimeter hohen Schutzwall aus alten Sandsäcken  errichten und so beim nächsten Mal Zeit  gewinnen.
DÖLLNITZ/MZ
Nach der Flut, ist vor der Flut - das was sich zwar niemand wünscht, ist in dem vom Hochwasser besonders schwer getroffenen Ort Döllnitz aus Selbstschutz aber zu einer Philosophie geworden. Man baut im wahrsten Sinne des Wortes vor, um beim nächsten Ernstfall nicht schon am ersten Tag knöcheltief im Wasser der Weißen Elster zu stehen: Ein gut 80 Zentimeter hoher Schutzwall aus alten Sandsäcken soll errichtet werden.
Entschlossen läuft Ortsbürgermeister Günter Sachse durch den Kulturgarten des Heimatstübchens direkt am Ufer der Weißen Elster. Sein kurzer Marsch stoppt an einem Haufen gebrauchter Sandsäcke, die sich vor der Grundstücksmauer auftürmen. „Die schmeißen wir nicht weg, die wollen wir noch gebrauchen“, erklärt Sachse und zeigt auf die Schwachstelle, an der die Flutkatastrophe Ende Mai ihren Lauf nahm.
„Als es jenem Donnerstag so stark regnete, ging das schon am Abend los, dass hier das Wasser reinlief“, sagt der Ortsbürgermeister. Während er sich um die eigene Achse dreht, zeigt er die Straßenzüge, die am ersten Juniwochenende allmählich in den braunen Fluten verschwanden. Schuld ist eine mehrere Meter breite Lücke zwischen zwei Mauern direkt am Flussufer. „Wenn wir die schließen, bleibt uns beim nächsten Mal mehr Zeit“, glaubt Sachse. Bei der Gemeinde in Schkopau habe er bereits den Bauantrag gestellt. Dutzende Sandsäcke sollen an dieser und einer weiteren Stelle vor dem Grundstück des Heimatstübchens verbaut werden. „Dann kommen Erde und spezielle Grassamen dazu - in Hohenweiden hat man damit gute Erfahrungen gemacht“, erzählt Sachse. Hätte der 80 Zentimeter hohe und etwa ein Meter breite Schutzwall schon jetzt gestanden, wäre das Heimatstübchen vielleicht nicht so schwer beschädigt worden, meint er.
„So hoch hat das Wasser gestanden“, erklärt Sachse und markiert die Stelle an der Wand irgendwo in Kniehöhe. Nicht nur die Einrichtung, sogar das Fundament des Hauses wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Fußboden fühlt sich an wie Gummi, hat sich vollgesaugt mit Wasser. Erst am vergangenen Freitag konnte mit der Trocknung des Hauses begonnen werden - die Höhe des Schadens ist noch nicht abzuschätzen. „Die Versicherung ist aber sehr bemüht“, versucht Sachse der Misere noch etwas Gutes abzugewinnen.
Artikelbericht aus der MZ vom 30.06.2013 Michael Bertram
Weitere Bilder und  Informationen über  unseren Heimatverein  folgen demnächt. EIN  NEUANFANG FÜR UNSEREN HEIMATVEREIN 2014